Editorial
Sehr geehrte Kolleginnen,
sehr geehrte Kollegen,
in der Außerordentlichen Kammerversammlung am 07.06.2021 haben Sie mich zum neuen Präsidenten der Steuerberaterkammer Hessen gewählt. Für das mir entgegengebrachte Vertrauen möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Ihr deutliches Votum ist mir Ehre und Ansporn zugleich!
In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Vorstand, dem gesamten Ehren- und Hauptamt werde ich in den kommenden Jahren ein konstruktiver, aber auch kritischer Widerpart der Politik und Verwaltung sein, auf Entbürokratisierung drängen und die Interessen unseres Berufsstandes hörbar vertreten.
Auch wenn die pandemische Lage sich nun spürbar verbessert und wir vorsichtig optimistisch nach vorne blicken können, bewältigt ist sie für unseren Berufsstand noch lange nicht. Der Normalzustand und das übliche Tagesgeschäft werden noch eine ganze Weile auf uns warten müssen. Deshalb dränge ich gegenüber Bund und Land aktuell auf eine Fristverlängerung auch für den Veranlagungszeitraum 2021 sowie Betriebsprüfungen und Beleganforderungen mit Augenmaß.
Durch unsere Rolle, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern, sind wir Steuerberater in den letzten Monaten stark in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Hieran möchte ich anknüpfen und auf das Erreichte aufbauen. Denn ein hohes Ansehen unseres Berufsstandes ist die Voraussetzung für viele Herausforderungen, die es zu meistern gilt: Es erhöht die Attraktivität als Arbeitgeber und ist somit relevant für unsere Fachkräftesicherung. Es ist aber auch die Voraussetzung, um Vorbehaltsaufgaben erfolgreich zu verteidigen und das für unsere Beratungstätigkeit unerlässliche Vertrauen von Mandanten sicherzustellen.
Beim Thema Ausbildung geht es aktuell vor allem um die Sicherstellung der Qualität und um eine zukunftsfähige und bedarfsgerechte Ausbildung. Ein besonderes Anliegen ist mir hierbei die Unterstützung der kleineren Steuerberaterkanzleien, die einen Großteil der Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen.
In der Pandemie ist uns dies noch einmal sehr schmerzlich bewusst geworden, wo wir beim Thema Digitalisierung wirklich stehen. Dieses Thema gilt es im Interesse des gesamten Berufsstandes intensiv voranzutreiben. So benötigen wir als Steuerberater in der systembruchfreien Kommunikation mit der Verwaltung, den Finanzgerichten und natürlich unseren Mandanten eine digitale "Identität". Diese Herkulesaufgabe kann nur im Verbund mit den anderen Steuerberaterkammern geleistet werden, weshalb wir das von der Bundessteuerberaterkammer derzeit verfolgte Projekt "Steuerberaterplattform" tatkräftig unterstützen. Hierüber hatten wir bereits in unserem NEWSLETTER 18|2020 schon berichtet. Auch die Steuerberaterkammer selbst gilt es weiterhin auf Digitalisierungskurs zu halten. Unser Online-Ausbildungsvertrag ist sicherlich ein gutes Beispiel für den bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg.
Und das Wichtigste zum Schluss: Unsere Kammer lebt vor allem vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder. Ich möchte gerade die jungen Kollegen und Kolleginnen an dieser Stelle zur Mitwirkung ermutigen und aufrufen. Gestalten Sie die Zukunft des Berufsstandes - Ihre Zukunft - aktiv mit!
Bereits jetzt möchte ich Sie sehr herzlich zum Kammertag mit ordentlicher Kammerversammlung am 17.09.2021 im Sheraton Hotel „Büsing Palais“ in Offenbach einladen. Vorgesehen ist unter anderem eine Podiumsdiskussion mit Staatsminister Michael Boddenberg und dem Steuerabteilungsleiter des Hessischen Finanzministeriums, Ministerialdirigent Matthias Schenk. Auch ein Vortrag zum Thema Grundsteuer steht auf der Agenda.
Ich freue mich auf eine persönliche Begegnung mit Ihnen im Rahmen des Kammertags und auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Mit kollegialen Grüßen
Ihr
Hartmut Ruppricht
Präsident StBK Hessen