Bericht über Kammertag und Kammerversammlung am 23. Juni 2025 in Frankfurt a.M.

Wie bereits im Editorial berichtet, stand der diesjährige Kammertag am 23. Juni 2025 unter dem Motto „Leichtigkeit – Zuversicht – Mut im Beruf“.

Grußworte hielten Herr Uwe Becker, noch in seiner Rolle als Finanzstaatssekretär (seit 1.7.2025 neuer Präsident des Hessischen Rechnungshofes), sowie Herr Michael Knab, Präsident des Hessischen Finanzgerichts. Beide griffen dabei auch das Motto des Kammertages gekonnt auf.

Herr Becker sprach dabei an, dass bei der Frage, ob Vertrauen in die Politik wieder wachsen kann, maßgeblich sei, wie die Zukunft gestaltet werde. Es braucht diesen Antrieb wie beispielsweise das aktuelle steuerliche Maßnahmenpaket, also den sog. Investitionsbooster. Wir müssten aber auch verantwortungsvoll damit umgehen. Es brauche auch Mut des Anpackens und des Entscheidens. So auch bei der Entbürokratisierung. Jeder Mandant wünscht eine individuelle Betrachtung seines Falls, Entbürokratisierung bedeute aber auch Mut zur Pauschalierung. Ziel des Finanzministeriums sei es, weiter digital zu werden. Auch werde KI genutzt, dies aber nur zur Erleichterung von Arbeitsabläufen. Kontrollen werden bleiben zugunsten einer hohen Qualität.

Herr Knab begann sein Grußwort mit der Aussage, dass der Berufsstand der Steuerberater mit Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken könne. Auch er griff das Thema Einsatz von KI auf und versteht es als zusätzliches Instrument. Der Steuerberater sei aber immer dann ganz erheblich gefragt, wenn sich gesetzliche Regelung ändern und dann Sachverhalte neu bewertet werden müssen. Zum Thema Leichtigkeit zeigte Herr Knab verschiedene Ansätze auf, wie eine Straffung und Beschleunigung des Verfahrens durch Verzicht eines Vorverfahrens in bestimmten Fällen, auch die Wiedereinführung der kostenfreien Klagerücknahme oder Erleichterungen beim Revisionszulassungsrecht. Am Ende bemerkte er mit einem Lächeln, dass nach dem Glückskompass in Kassel die glücklichsten Großstädter wohnen – in der Stadt des Hessischen Finanzgerichts.

Im Anschluss bereicherte der lebendige Impulsvortrag von Sven Bartosch, einem ausgewiesenen Experten für werteorientierte Führung, Organisationsentwicklung und Coaching, den Kammertag und sorgte für neue Denkanstöße.

Nach der Einführung in die Glücksforschung durch Frau Prof. Dr. Hilke Brockmann schloss sich eine kurze Diskussionsrunde beider Vortragenden sowie mit Mitgliedern aus dem Vorstand der StBK Hessen an.

Bei dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen ergab sich die Möglichkeit zu vertieften Gesprächen.

Nachmittags fand die Ordentliche Kammerversammlung 2025 statt.

Nach den Berichten des Schatzmeisters und der Rechnungsprüferin über den Jahresabschluss zum 31.12.2024 wurde der Jahresabschluss genehmigt und der Vorstand entlastet. Ferner wurden Änderungen der Regularien der StBK Hessen, und zwar zur Satzung, Abstimmungs- und Wahlordnung, Beitragsordnung, Gebührenordnung und der Richtlinien der StBK Hessen für die Erstattung von Reisespesen und Auslagen der Kammermitglieder beschlossen. Dabei gab es Gelegenheit zu Fragen und Anmerkungen. Die Änderungsvorschläge waren vorab mit der Einladung zur Kammerversammlung veröffentlicht worden und sind zwischenzeitlich durch das Hessische Finanzministerium genehmigt worden. Eine Bekanntmachung unter www.stbk-hessen.de folgt in Kürze. Der Kammerbeitrag 2026 ist für Mitglieder gem. §§ 73 Abs. 1, 74 Abs. 1 und 3 StBerG auf 576,00 Euro und für Mitglieder gem. § 74 Abs. 2 StBerG auf 504,00 Euro festgesetzt worden. Dem Haushaltsplan 2026 wurde zugestimmt. Schließlich wurden zwei Rechnungsprüfer und zwei Stellvertreter für das laufende Haushaltsjahr 2025 gewählt. Am Ende haben Vorstandsmitglieder über aktuelle Projekte der Kammer und zu wichtigen Praxisthemen aus den Bereichen Fachkräftesicherung, StBVV, Berufsrecht und Internationales Steuerrecht berichtet. Der nächste Kammertag wird voraussichtlich im Oktober 2026 stattfinden.