Fortbildung lohnt sich - Interview mit Isabell Fuchs
Isabell Fuchs, 26 Jahre alt und in Frankfurt a.M. tätig, hat im Frühjahr 2020 zunächst bei der StBK Hessen die Prüfung zur Steuerfachangestellten abgelegt. In diesem Jahr hat sie auch die Prüfung als Steuerfachwirtin bestanden, als eine der Jahrgangsbesten.
Im Interview hat sie uns 5 Fragen beantwortet - zu ihren Beweggründen, ihren Erfahrungen und ihren Zielen.
Ihre Antworten zeigen: Die Fortbildung lohnt sich - nicht nur für die fachliche Weiterentwicklung, sondern auch als wichtiger Schritt in Richtung Steuerberaterprüfung.
Übrigens: Mit der Einstufung des Abschlusses „Steuerfachwirt“ offiziell auf das Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) zum 1. August 2025 besteht nun auch die Möglichkeit, eine Aufstiegsprämie von 3.500 Euro, gezahlt durch das Hessische Wirtschaftsministerium, zu beantragen. Dies gilt für alle nach dem 1. August 2025 erfolgreich abgelegten Fachwirtprüfungen in Hessen.
Zum Interview:
- Frau Fuchs, Sie haben Anfang dieses Jahres Ihre Fortbildung als Steuerfachwirtin als eine der Besten des Jahrgangs beendet. Wie zufrieden sind Sie bisher mit Ihrer Fortbildung und was ist aus Ihrer Sicht gut gelaufen während der Vorbereitungszeit und der Prüfung, welche Änderungen würden Sie sich wünschen?
Insgesamt bin ich mit der Fortbildung zur Steuerfachwirtin und dem dadurch erworbenen Wissen sehr zufrieden. Besonders positiv hervorheben möchte ich die gute Organisation an den einzelnen Prüfungstagen, die einen reibungslosen Ablauf ermöglicht hat. Als äußerst hilfreich empfand ich außerdem die Veröffentlichung früherer Prüfungsaufgaben auf der Homepage der Steuerberaterkammer. Mein persönlicher Verbesserungsvorschlag betrifft den Prüfungsort: ich hätte es als hilfreich empfunden, wenn dieser – insbesondere bei den Frankfurter Prüfungsausschüssen – in Frankfurt gelegen hätte.
- Wieso haben Sie sich für die Fortbildung zur Steuerfachwirtin entschieden?
Ich habe ganz klassisch eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten abgeschlossen und währendessen ein berufsbegleitendes Bacherlorstudium im Steuerrecht absolviert. Die Vertiefung und Erweiterung des Wissens im Studium fand ich spannend, wenn auch die Schwerpunkte des Studiums ganz klar theoretischer waren, als innerhalb der Ausbildung. Durch die Fortbildung zur Steuerfachwirtin wollte ich vor allem mein Wissen auch auf praktische Fälle übertragen.
Auch wollte ich im Hinblick auf eine spätere Teilnahme an der Steuerberaterprüfung erste Routine im Klausurenschreiben sammeln, vor allem auch mit dem Hintergrund, sich zeitlich umfangreichen Klausuren zu stellen. Die Prüfungsklausuren der Steuerfachwirtprüfung sind bereits sehr umfangreich und daher ein guter erster Schritt in Richtung der Steuerberaterprüfung.
- Wie zufrieden sind Sie mit dem erworbenen Wissen in der praktischen Umsetzung des Kanzleialltages? Haben sich durch den erfolgreichen Abschluss für Sie bereits Ihre Fortentwicklung (Karrierechancen) in der Kanzlei verbessert? Haben sich Ihre Tätigkeitsfelder bereits verändert?
Mit dem erworbenen Wissen bin ich sehr zufrieden, da mir die vertieften theoretischen Kenntnisse im beruflichen Alltag deutlich weiterhelfen. Besonders wertvoll finde ich, dass ich die fachlichen Zusammenhänge nun besser erkenne und dadurch noch sicherer agieren kann. Auch meine Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb meines Unternehmens haben sich durch die Fortbildung positiv erweitert. In meinen bisherigen Tätigkeitsfeldern, insbesondere in der steuerlichen Beratung von Unternehmenstransaktionen, konnte ich mein Wissen gezielt vertiefen und so noch fundierter einbringen.
- Wie hoch schätzen Sie den zeitlichen Aufwand für die Fortbildung?
Der zeitliche Aufwand für die Fortbildung ist nicht zu unterschätzen, lässt sich mit guter Planung und Organisation jedoch gut bewältigen. Aus meiner Erfahrung war es besonders hilfreich, frühzeitig mit dem Schreiben von Übungsklausuren zu beginnen und diese konsequent nachzuarbeiten. So konnte ich das theoretische Wissen praxisnah anwenden und zugleich ein Gefühl für die richtige Zeiteinteilung in der Prüfung entwickeln , sprich, wie viel Zeit pro Aufgabe investiert werden sollte, um alle Aufgaben möglichst vollständig bearbeiten zu können und eine saubere und strukturierte Falllösung zu entwickeln.
- Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach der Fortbildung? Mit dem Abschluss können Sie sich nach nun sechs Jahren Praxiserfahrung zur Steuerberaterprüfung anmelden. Ist das eine attraktive Option für Sie?
Ja, ich finde die Teilnahme Steuerberaterprüfung definitiv attraktiv und sehe sie als einen wichtigen nächsten Schritt für mich in meiner fachlichen, sowie beruflichen Entwicklung. Die Verkürzung der berufspraktischen Tätigkeit auf sechs Jahre halte ich für eine sinnvolle Regelung, da sie eine zeitnahe Zulassung zur Steuerberaterprüfung ermöglicht – zu einem Zeitpunkt, an dem das im Rahmen der Steuerfachwirtprüfung erworbene Wissen noch präsent und gut abrufbar ist.
Außerdem eröffnet die Zulassung als Steuerberater natürlich ganz neue berufliche Möglichkeiten. Mein Plan ist es daher, die Prüfung in Zukunft anzugehen und ich freue mich schon darauf, mich dieser Herausforderung zu stellen, wenn es soweit ist.
Vielen Dank für die Gelegenheit, meine Perspektiven und Erfahrungen im Rahmen dieses Interviews teilen zu können.