Studiengang Steuerlehre Fulda - Interview mit Laura Marie Deisinger

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Laura Marie Deisinger
  1. Frau Deisinger, Sie sind duale Studentin an der Hochschule Fulda im Studienfach Steuerlehre. Sie haben im Sommer 2023 Ihre Ausbildung als eine der Besten des Jahrgangs beendet und haben im Wintersemester 2023/2024 Ihr Studium begonnen. Wie zufrieden Sie sind Sie bisher?
    "Bisher bin ich sehr zufrieden. Am Anfang hat es ein wenig gedauert bis man sich von der Zeit aus der Berufsschule an den Hochschul-Alltag gewöhnt hat, aber mittlerweile habe ich mich gut eingelebt."
     
  2. Wieso haben Sie sich für dieses Studium entschieden?
    "Ich wollte gerne nach der Ausbildung noch mehr über die Themen lernen und habe nach unterschiedlichen Studiengängen geschaut. Bei dem Studiengang Steuerlehre haben mich dann die Module am meisten angesprochen und ich konnte mir schnell vorstellen, was mich in etwa erwartet. Weil ich weiterhin arbeiten wollte, war es perfekt, dass es dual angeboten wird."
     
  3. Was läuft aus Ihrer Sicht gut im Studium, welche Änderungen würden Sie sich wünschen?
    "Viel ändern würde ich nicht. Zwar war gerade in dem ersten Semester der Unterschied zwischen den Studierenden noch relativ groß, da einige bereits Vorerfahrungen haben. Aber ich gehe stark davon aus, dass sich das im Laufe des Studiums noch ändern und anpassen wird. Ein Vorteil ist für mich definitiv, dass wir wie eine Schulklasse organisiert sind. Dadurch kann man sich gegenseitig unterstützen, lernt sich schnell kennen und kann Lerngruppen bilden."
     
  4. Wie zufrieden sind Sie mit der praktischen Umsetzung des theoretisch Gelernten?
    "Ich würde den Studiengang als praxisnah beschreiben. Während den Übungen haben wir die Möglichkeit mit DATEV zu arbeiten. Den Zugang können wir auch zuhause zum Üben verwenden. Und obwohl ich die Prüfung zur Steuerfachangestellten vorher schon abgelegt habe, hat man bei einigen Punkten nochmal eine andere und tiefere Sichtweise auf die Themen erhalten."
     
  5. Wie hoch schätzen Sie den zeitlichen Aufwand für das Studium?
    "Ich brauche nicht lügen, auch mit der Ausbildung vorher muss man Zeit in bzw. für das Studium investieren. Pauschal kann man das nicht sagen und es gibt auch Unterschiede zwischen den einzelnen Modulen. Wenn man rechtliche Inhalte schnell verknüpfen kann, dann denke ich, ist weniger Eigenstudium notwendig. Wenn man die Vorlesungen gut vor- und nachbearbeitet, hat man natürlich auch den Vorteil, dass man den Dozenten direkt in der nächsten Veranstaltung Fragen stellen kann. Hierfür wurde sich immer viel Zeit genommen. Ich kann auch nur empfehlen, sich mit anderen Studenten auszutauschen und über die Inhalte zu sprechen."
     
  6. Die ersten vier Studiensemester sind ja blockweise aufgebaut: 13 Wochen Studienphase, dann 13 Wochen Praxisphase. Wie sind Ihre Erfahrungen mit dieser Strukturierung?
    "Die Aufteilung finde ich gut. Man kann sich immer drei Monate voll auf das Studium konzentrieren und dann das Gelernte im Anschluss drei Monate praktisch umsetzen. Die Praxispartner wissen dann auch, wann die Studenten da sind und welche Fälle sie uns geben können. Das Einzige ist, dass man schlechter für laufende Aufgaben wie zum Beispiel Buchhaltungen fest eingeplant werden kann. Aber dadurch, dass man das vorher weiß, kann man hier auch gute Lösungen finden."
     
  7. Für das 5. Semester ist ein Auslandsstudium oder Berufspraktisches Studium bei einem Praxispartner vorgesehen: Wissen Sie schon, wie Sie das Semester bestreiten möchten?
    "Gerne würde ich im Ausland Erfahrungen sammeln. Hier muss ich mich noch mehr informieren und schauen, ob sich etwas anbietet. Aber das muss natürlich auch mit dem Praxispartner abgesprochen werden. Dadurch, dass das Studium in Kooperation mit der Finanzverwaltung stattfindet, hätten wir auch die Möglichkeit das Praktikum dort zu absolvieren. Was es genau wird, wird sich wahrscheinlich am Ende des zweiten Semesters entscheiden."
     
  8. Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach dem Studium?
    "Nach dem Studium würde ich gerne noch den Master machen. Aber nach der Ausbildung und dem Studium freue ich mich auch auf mehr Praxis und darauf, das Wissen anwenden zu können. Theorie und Praxis sind dann doch zwei unterschiedliche Sachen."
     
  9. Mit dem Bachelorabschluss können Sie sich nach drei Jahren Praxiserfahrung zur Steuerberaterprüfung anmelden. Ist das eine attraktive Option für Sie?
    "Darüber denkt man natürlich nach, wenn man sich dazu entscheidet, sich nach der Ausbildung weiterzubilden. Ich vermute, dass ich im Laufe des Studiums und vor allem während der Praxisphasen merken werde, ob ich das möchte. Dadurch, dass die Praxispartner einen währenddessen kennenlernen und einschätzen können, kann man sich hier wahrscheinlich einen guten Rat einholen. Die Arbeitgeber selbst können da ja aus erster Hand berichten."

Die Hochschule Fulda bietet seit dem Wintersemester 2023/24 in Kooperation mit der StBK Hessen und der Finanzverwaltung ein duales Studium in Steuerlehre an. Weitere Infos und Ansprechpartner finden Sie hier